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Ein Bär auf Besuch

Politiker gibt Bär zum Abschuß frei


Die Aufnahme von diesem Bär wurde im Tiroler Lechtal gemacht

Seit einigen Tagen gibt es bei den NewComern nur noch ein großes Gesprächsthema. Den Bär! Nur ein paar Kilometer von uns entfernt ist ein wilder Bär aufgetaucht. Eine faszinierende Hysterie ist bei den Jugendlichen ausgebrochen. Einige haben sich auch sogleich aufgemacht, den Bären zu suchen.

Doch unsere Freude wurde von einigen Politikern gebrochen. Diese diskutierten über den Abschuss des Bären.


Der aus Österreich nach Bayern eingewanderte Braunbär wird aus Sicherheitsgründen zum Abschuss freigegeben. Das teilte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) am Montag, der 22. Mai in München mit. "Der Bär ist zu einem Problembären geworden", sagte Schnappauf. "Der Bär ist ganz offensichtlich außer Rand und Band." So habe er zum wiederholten Male Schafe gerissen und sei in Grainau auch in einen umschlossenen Hühnerstall eingedrungen. Der Bär war in Deutschland nur kurze Zeit willkommen. Noch am Freitag, der 19. Mai hatte Schnappauf gemeint, der Braunbär sei in Bayern willkommen. Als "geradezu idealen" Lebensraum könne man ihm das Ammergebirge anbieten.

Alle Experten hätten nun aufgrund seines Verhaltens empfohlen, den Bären zum Abschuss freizugeben. Unabhängig davon würden die Versuche fortgesetzt, den Bären einzufangen. Er könne dann aber nicht wieder in die Freiheit entlassen werden, sondern werde in einem Gehege gehalten.

Seit er von Tirol nach Bayern gewandert ist, hat der Braunbär elf Schafe gerissen. In Österreich war er immer wieder in der Nähe von Ställen und Siedlungen aufgetaucht, was Experten des WWF als ungewöhnlich bewerteten. Nach den Worten der Expertin Petra Kaczensky von der Universität Freiburg ist mittlerweile "unvorhersehbar", wie der Bär reagiert. Anders als für seine Art üblich, suche er sich neue Opfer, nachdem er in einer Herde gerissen hat. Ihr Kollege Felix Knauer will selbst eine gewisse Lust am Töten bei dem Braunbären nicht bestreiten: Beim Angriff auf eine Herde auf den Reschwiesen in Farchant tötete er zwar vier Schafe, fraß aber nur von einem. Den anderen drei biss er nur die Kehle durch.

Sorge bereitet den Behörden und Experten auch, wie viel Tempo der Bär auf seinem blutigen Zug vorlegt. Nachdem er in der vergangenen Woche in Österreich aufgetaucht war, tötete er dort nur drei Schafe binnen sieben Tagen.

Woher der Bär ursprünglich stammt, ist nach wie vor unklar. Eine Genanalyse des Naturhistorischen Museums in Wien bestätigte laut WWF, dass es sich bei dem rund zwei Meter großen Männchen nicht um den zweijährigen "JJ2" aus einem Wiederansiedlungsprojekt im italienischen Trentino handelt. Vergleiche mit den in Österreich lebenden Bären zeigten außerdem, dass das Tier nicht von hier komme. Das Testergebnis soll nun nach Italien geschickt werden, um das Genmaterial mit dem der Trentino-Bären zu vergleichen.

Der Bär war zunächst in Vorarlberg aufgetaucht und hatte dort ebenfalls einige Schafe gerissen. Über Tirol war er schließlich nach Bayern weitergewandert. WFF-Experten glauben aber, dass der Bär auch rasch nach Österreich zurückkommen könnte - die Lebensbedingungen wären besser und die Futtersuche einfacher. Mit einem neuerlichen Überschreiten der Grenze könnte dem Bären damit auch die Flucht vor dem Abschuss gelingen.