Jeder der noch konnte, flüchtete in dunkle Gassen ...
Am 4. Dezember, fand dieses Jahr zum ersten mal in Likatien das Bärbele-Treiben statt. Dazu versammelten sich 24 aufgeregt durcheinander quasselnde Weiber zuerst mal im Molla-Poppler bei der Uschi um einen stärkenden Trunk zu sich zu nehmen und die Gewänder anzuziehen. Als dann alle leicht angeduselt waren, ging es gegen 17.00 Uhr dann los, erstmal über den Baumgarten. Auf der Marienbrücke warteten schon einige Neugierige, allerdings hielten wir uns bis zum Baumgarten noch reserviert. Dort trafen wir dann erstmal auf eine nächtliche Fackelführung voller Japaner, die völlig begeistert einen Haufen Fotos machten und fast mehr Lärm als wir veranstalteten. Auf dem Baumgarten angelangt, versammelten wir uns noch mal und dann gings los. Durch das Tor den Berg hinunter wurde es schon deutlich lauter, helles Kreischen und schrille Rufe hallten durch die Stadt. Einige ziemlich perplexe Passanten drückten sich an die Hauswände um den wirbelnden Besen auszuweichen, mit denen wir die Haüser und Straßen von allem Schmutz befreiten und den neuen Segen gaben. Auch die Zuschauer aus unseren Reihen fühlten sich nicht mehr ganz so sicher, wenn eine Meute krieschender, Besenschwingender Furien auf sie zuwirbelten, und so gab es auch die ein oder andere Verfolgungsjagd, bei der man nicht nur die Bärbele schreien hörte. So gings also quer durch die Altstadt, die Stimmung wurde immer aufgeheizter, die schrillen Schreie immer lauter, und alle Häuser wurden ausgiebig gesegnet.
Danach gings dann noch auf die Felder, und anschließend in die Grenzburg.
Als dann also alles gesegnet und wir reichlich erschöpft waren, erwartete uns im Merk-Haus ein Festschmaus aus Kaiserschmarrn und Holder-Birnen-Mus.
Und anschließend fielen eigentlich alle nur noch erschöpft aber glücklich ins Bett, denn wir freuen uns schon jetzt auf nächste Jahr, wenn auch all die die dieses Mal nicht mitgemacht haben, dabei sind.
Die Bärbeles beim Aufmarsch
Der Fotograf wurde in einer dunklen Gasse von einem Bärbele gestellt.